26.
Mai
 

 

Und wenn es wieder nicht regnet?

 

KINWAT/ BUNDESSTAAT MAHARASHTRA Hilferuf unserer Partnerinnen aus dem Gemeindeverband Kinwat im Südosten des Bundesstaates Maharashtra


Einst arbeitete Anand G. zusammen mit seinen großen Söhnen auf Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen. Moderne Landmaschinen machten ihre Arbeit überflüssig und sie verloren ihren Arbeitsplatz. Die Familie ist seitdem ausschließlich auf die Erträgnisse des eigenen Äckerchens angewiesen. Zehn Personen leben im Haushalt, darunter auch die Großeltern. 

Anands Äckerchen bringt kaum Erträgnisse. Die Region leidet Jahr für Jahr unter extremer Dürre. Die Jahresdurchschnitts-Temperaturen liegen bei 33 Grad. Im Jahr 2018 hatte es gerademal 388 Millimeter geregnet. Das Wasser muss aus 80 – 90 Meter Tiefe geholt werden. Die Zuckerrohr- und Baumwoll-Plantagen verschärfen die Wasserknappheit.

Anand hat keinen Bohrbrunnen, er muss das Wasser ankaufen. Den Kredit, den er bei privaten Geldgebern aufgenommen hat für Saatgut, Düngemittel und Unkrautvertilgungsmittel, kann er nicht zurückbezahlen.

Anand ist mit seiner Not nicht allein. Den anderen Landwirten geht es nicht anders.

 

"Die Not treibt viele Bauern in die Verzweiflung. Die Zahl der Selbsttötungen unter den Landwirten steigt Jahr für Jahr. Die Region ist bekannt als der´Selbstmordgürtel Indiens`. Der Staat zahlt den Witwen kleine Entschädigungen, aber die Schulden bleiben. Immer häufiger verlassen junge Familien ihre Heimatdörfer. Zurückbleiben die Alten und Kranken. Bitte, helft unseren Bauern in Gokund!", Sr. Amrita, Leiterin der Zentralprovinz, Mai 2019.

 

Hilfe von der Regierung

Die Regierung hat in den Dörfern sog. Dorfentwicklungs-Komittees installiert mit der Aufgabe, über staatliche Förderprogramme zu informieren und beim Aufbau nachhaltiger Landwirtschaft zu helfen.

 

"Wir Marys sind Mitglied im sog. Dorfentwicklungs-Komitee von Kinwat. In dieser Funktion laden wir Referenten verschiedener landwirtschaftlicher Fachrichtungen ein und sorgen dafür, dass auch interessierte Bauern aus abgelegen Siedlungen an Informations-Veranstaltungen teilnehmen können. Erst vergangene Woche waren wieder Regierungsvertreter hier und informierten über Förderprogramme für Wasserbeschaffung, Bio-Pestizide, gentechnikfreies Saatgut und Biodüngemittel. Bei dieser Informationsveranstaltung wurden auch effektive landwirtschaftliche Geräte vorgeführt. Wir helfen den Bauern bei Antragstellungen.

 

Selbsthilfe

Dem Rat von Fachleuten folgend haben wir rund um unser Zentrum einen Küchengarten mit Obstbäumen, verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern angelegt. Wir haben in den Gärten auch Ringelblumen angepflanzt. Sie liefern Schmuck für festliche Zeremonien bei religiösen Festen, Hochzeiten und als Willkommensgirlande für Besucherinnen und Besucher. Ringelblumen könnten den Landwirten einmal als Einnahmequelle dienen. Unseren Dünger erzeugen wir selbst über kompostierte Pflanzen. Recht häufig kommen interessierte Frauen und Männer in unser Zentrum, schauen sich die Gärten an und stellen viele Fragen.

 

Seit 1990 betreibt unsere Partnerorganisation in Kinwat ein Hilfszentrum mit Krankenstation, Nähschule, Kindergarten, Hausaufgaben- und Schulbetreuung.
In den zurückliegenden Jahren haben wir Selbsthilfegruppen und eine Mikro-Kreditbank für Frauen gegründet. Auf Wunsch vieler Landwirte haben wir nach demselben Muster nun auch Selbsthilfegruppen für Bauern gegründet. Alle Bauern sind registriert und möchten ihren Eigenbeitrag leisten“,

Sr. Amrita, Leiterin der Zentralprovinz, Mai 2019.

 

Indirekte Hilfe - der Beitrag des Vereins „Wasser ist Leben“

Wir übernehmen Löhne für Kindergartenpersonal und Hausaufgabenhilfe
Wir übernehmen die Kosten für Medikamente und Nahrungsmittel
Wir fördern Nähmaschinenkurse, Nähmaschinen und die Beschaffung von Materialien, wie Stoffe, Nadeln, Scheren usw. …
Wir geben Hilfe für Solarleuchten


Bitte helfen Sie mit! 

IBAN: DE16 6806 4222 0003 0303 00