März
Weltwassertag 2022
Gefördert von ´Wasser ist Leben` konnten nahe Varanasi, pünktlich zum Weltwassertag 2022, fünf Brunnen in fünf ´Musahar` - Siedlungen in Betrieb genommen werden. Das Wasser kommt aus 60 m Tiefe.
„Diese Siedlungen“, so Sr. Veena, Mitglied der indischen Partnerorganisation ´Helpers of Mary` und Leiterin der Nord-Provinz, „liegen teilweise weit ab von gewachsenen Dorfgemeinschaften und sind nur über schmale, holprige Wege erreichbar. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht. In jeder Siedlung leben bis zu 40 Hausgemeinschaften, die sich vor 25-30 Jahren hier niedergelassen haben. Das Gelände gehört den Familien nicht, die Ansiedlungen werden von der Regierung geduldet.
Die Familien leben in erbärmlichen Lehm- und Strohhütten, ohne frisches Trinkwasser, ohne Strom, ohne funktionierende Sanitäreinrichtungen. Männer arbeiten in Steinbrüchen, als Handlanger, Lastenträger, Wäscher und Trockner in Teppichfabriken, als Müllsammler in nahegelegenen Städten, als Hilfskräfte in der Landwirtschaft oder einfach vom Betteln. Viele Frauen arbeiten mit in der Landwirtschaft oder als Müllsammlerinnen und Bettlerinnen in umliegenden Städten. Einige Frauen sammeln Blätter und stellen daraus Blätterteller her, die sie in Bündeln an Restaurants verkaufen.
In keiner der fünf Siedlungen gibt es bislang einen Brunnen. Die nächsten Brunnen sind bis zu 500 Meter von den Siedlungen entfernt und liegen teilweise in sehr unwegsamem Gelände. Die Wasserbeschaffung ist sehr mühsam und mit vielerlei Gefahren verbunden. Krankheiten, verursacht durch unsauberes Wasser, sind in den Familien weit verbreitet. Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist sehr hoch, die Lebenserwartung liegt weit unter dem nationalen Durchschnitt“.
`Musahar` wird übersetzt mit ´Rattenfänger`. Der Überlieferung nach hatten Angehörige dieser Kaste früher Gehöfte und Felder von Ratten befreit. ´Musahar`- Familien gehören zu den ´Dalits` (= Kaste der Unberührbaren) und stehen auf der untersten Sprosse der Kastenleiter.
Seit etwa sieben Jahren leisten unsere Partnerinnen in 17 Musahar-Siedlungen medizinische Hilfe, unterrichten die Kinder und sorgen für regelmäßige Schulspeisungen. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 3% bei den Männern und 1 % bei den Frauen.
2017 wurden aus Fördermitteln der ´Indienhilfe ´Wasser ist Leben` in zwei anderen Dörfern bereits zwei Brunnen mit Handpumpen installiert. Damals schrieben die Schwestern: ´Die Hygiene klappt schon besser und wir sind voller Hoffnung, dass mit dem sauberen Wasser auch die Krankheiten zurück gehen.“
Anträge wurden gestellt für fünf weitere Brunnen. „Die Wochen vor dem Monsun ist die Zeit zum Brunnengraben“, Sr.Veena.
Für jede Hilfe sind wir sehr dankbar!
IBAN: DE16 6806 4222 0003 0303 00