Gesund mit sauberem Trinkwasser

 

In Indien haben etwa 200 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die Indienhiolfe ´Wasser ist Leben`hat in etlichen Hilfszentren der ´Helpers of Mary` Trinkwasserbrunnen und Regenwasserspeicher gefördert.

 

Mädchendorf ´Naya Jivan`/  Assangaon/ Maharashtra

 

1992

Besuch im Kinderdorf ´Naya Jivan`: Die Klimaveränderung, die Abholzung der Wälder und zahlreiche Tiefbrunnen im Umland hatten den Grundwasserspiegel drastisch absinken lassen. Die zwei Brunnen waren versiegt und verfallen, die Felder versteppt, der landwirtschaftliche Anbau eingestellt. Die Wäsche wurde am entlegenen Fluss gewaschen. Der schwoll zu Regenzeiten gefährlich an. Das Trinkwasser wurde vom Tanklaster angekarrt und in Plastiktanks bevorratet. Es war erst nach mehrmaligem Filtern genießbar. Die Ernährung war einseitig, die Mädchen waren häufig krank und wenig erfolgreich in der Schule.

 

1992

Nach Besuch im Mädchenheim ´Naya Jivan`/Tagebuchnotiz  / Gerda Geretschläger, Gundelfingen

... Viele Mädchen liegen mit Fieber auf ihren Schlafmatten. "Das kommt von dem unreinen Wasser", sagen die Schwestern. Und wie wir uns gerade verabschieden wollen, fährt ein Wassertanker vor und kippt seine Ladung in einen Betontrog. Der Trog hat nicht mal einen Deckel. Das Wasser ist trüb und dreckig mit allerlei Ungeziefer ... "Wir müssen es mindestens 5 Mal filtern", Sr. Dharma, Leiterin.

1997

Die Schulgemeinde der Johann-Peter-Hebel Schule Gundelfingen sorgt zusammen mit Leserinnen und Lesern überregionaler Zeitungen für zwei Erdtanks und einen Wasser-Hochtank.

 

2015

Tagebuchnotiz / Andrea Steinhart, Gundelfingen

"Im chaotischen Morgengedränge fahren wir im Kleinbus von Mumbai auf die Autobahn Mumbai-Delhi, in Richtung Nordosten, hinauf in die West Ghats. Vorbei geht es an versteppten Wiesen und dürren Ziegenherden, aus der Ferne grüßen bizarre Felsenformationen. Nach etwa 2 Stunden Fahrt biegt unser Bus durch ein Tor ein. Wir sind am Ziel angelangt, im Mädchendorf ´Naya Jivan`(aus dem Hindi übersetzt = ´Neues Leben`). Blühende Büsche und bunte Blumentöpfe säumen den Weg, eine fröhliche Mädchenschar in bunten Kleidern und roten, gelben, blauen und grünen Zopfmaschen kommt auf uns zugerannt und begrüßt uns mit Liedern und Blumenkränzen. Schwestern schütteln uns die Hände und heißen uns herzlich willkommen. Nach einem Glas Wasser geleiten uns Mädchen und Schwestern durch die Häuser und an gut gefüllten Regenwasserbecken vorbei zum Wasserhochtank. Der ist umgeben von grünen Büschen und üppigen Bananenstauden..."

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Blick in den Wasserhochtank:

Das Trinkwasser ist klar und rein.


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Am Morgen fließt seitdem eine Stunde frisches Wasser in alle Kinderhäuser.

Noch vor der Schule füllt jedes Mädchen einen Eimer mit Wasser.

Der Tank wird regelmäßig gereinigt.

 

 

 Ureinwohnersiedlung Gangangaon/ Maharashtra

 

 

 

Rings um Gangangaon, etwa 150 Km nördlich von Mumbai, liegen Adivasi-Siedlungen.

Die Frauen und Mädchen sind stundenlang unterwegs, um Wasser zu beschaffen.

Die Wege sind nicht nur lang, sondern auch gefahrenvoll.

2013

Fördermaßnahmen für 6 Brunnen, 110 - 125 Fuß tief.

Die Brunnen sind höchstens 1 km von den Siedlungen entfernt.

Von jedem Brunnen profitieren 120-150 Familien.

Die Brunnen werden fortzu gewartet. Reparaturen werden in Eigenleistung erbracht.

 

 

 

Mädchenheim ´Anand Niwas`/ Shevgaon/ Maharashtra

 

 

 

Das Mädchenheim mit 63 Mädchen liegt auf dem Dekkan-Hochplateau.

In dieser Region gibt es alljährlich Wasserkrisen, denn die Wolken regnen sich bereits am Küstengebirge (Ghats) aus.

Trinkwasser gibt es oft nur auf Lebensmittelkarten.

2013

Der Trinkwasser- Brunnen des Mädchenheims ist ein kombinierter Brunnen mit 18 m Tiefe und einem Durchmesser von 10 m sowie einem zusätzlichen Bohrloch von 27 m Tiefe.

 

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Der Brunnen wird von Grund auf saniert.

Arbeiter bringen ein Gerüst und Leitern an und reinigen den Brunnenboden von Schlamm, Dreck und Wurzelwerk.

Die maroden Brunnenwände werden saniert, lose Steine ersetzt und die Innenwände neu verputzt. 

Die Innenwände werden mit einem Netz überzogen, um Nestbau zu verhindern.

Aus Sicherheitsgründen wird der Brunnenrand erhöht.

Zum Abschluss wird der Brunnen mit einem stabilen Rost abgedeckt.   

Saniert werden auch die beiden Wasserpumpen. Die konventionelle Elektropumpe fällt immer wieder aus, weil der Strom wegbleibt. Die neue Pumpe wird mittels Solarenergie betrieben.

Die Sonnenkollektoren werden auf dem neu errichteten Pumpenhaus angebracht. Sie dienen auch der Wegbeleuchtung innerhalb des Geländes.

                                                                                                                                  

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2014

Ein zweiter Trinkwasserbrunnen wird in Betrieb genommen.

Das Wasser kommt aus über 100 m Tiefe.   

Brunnen und Solarpumpe werden regelmäßig gewartet.

 

 

 

Mädchenheim ´Asha Niketan`/ Jalpaiguri/ West-Bengalen

 

 

 

50 Mädchen, 4-12 Jahre alt, leben hier. Sie stammen aus ärmsten Teegarten- Arbeiterfamilien.

 

2015

Ein Brunnen mit frischem, klarem Wasser wird errichtet.

Der Brunnen wird regelmäßig gereinigt.

 

 

 

Mädchenheim ´Kripalaya`/ Gadhinglaj/ Maharashtra

 

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Im Bezirk Kolhapur, in den West Ghats, Meereshöhe 623 m, am südöstlichsten Zipfel Maharashtras, 360 km von Mumbai entfernt, liegt das Mädchenheim´Kriapalaya`in Gadhinglaj mit 40, meist Waisenmädchen.          Sie besuchen die Klassen 4-10.

2015

Finanziert wird ein Bohrbrunnen, 20 m tief zusammen mit einer Elektro- Pumpe.

"Strom wird meist zuverlässig geliefert, eine Solarpumpe eignet sich hier nicht, während der Regenzeit gibt es kaum Sonne. Unser Haus liegt im Gebirge mit viel Schatten...",             Sr. Alphonsa, Leiterin, 2015.

 

 

"Musahar"- Siedlung/ Bhadohi/ nahe Varanasi/ Uttar Pradesh

 

 

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2017

´Musahar`- Siedlungen im Bundesstaat Uttar Pradesh, 40 Meilen nordwestlich von Varanasi, erhalten Trinkwasserbrunnen.

(Anm.: `Musahar`heißt übersetzt ´Rattenesser`. Diese Volksgruppe steht in der Hierarchie der ´Unberührbaren`auf der untersten Stufe. Früher haben die ´Musahar` Häuser und Ställe der höheren Volksgruppen von Ratten befreit und durften die Ratten als Lohn behalten und essen.)

Aus einem Brief von Schwester Stella, Ordensleiterin im Oktober 2016, nach einem Besuch einer ´Musahar`-Siedlung, nahe des Hilfszentrums Bhadohi im Bundesstaat Uttar Pradeh:   

„Im Umkreis unseres Zentrums gibt es 17 ´Musahar`-Siedlungen. Eben komme ich zurück vom Besuch einer Siedlung. 40 Familien leben hier unter meist unmenschlichen Bedingungen. Sie kampieren in notdürftigen Hütten aus Plastikplanen oder gar im Freien unter Bäumen. Für 40 Familien gibt es nur ein Wasserloch, keine medizinsche Betreuung und die Kinder gehen nicht zur Schule. Um dieser Volksgruppe zu helfen, hat die indische Regierung einige Wohlfahrtsprogramme aufgelegt. Aber ohne Hilfe sind diese Menschen nicht in der Lage, die Leistungen der Regierung in Anspruch zu nehmen…“, Sr. Daisy.

Sr. Daisy, Leiterin der Nordprovinz, im Mai 2017:

Die Menschen sind überglücklich und zutiefst dankbar, dass sie nun regelmäßig Wasser haben. Bislang mussten die Frauen das Trinkwasser von weit her anschleppen. Das Trinkwasser war so kostbar, dass es eigentlich nur zum Trinken und Kochen genommen wurde. Die Körperhygiene fand gewöhnlich in Wasserlöchern statt, wo auch Schweine und Hunde baden. Die Wäsche wurde ebenfalls in Wasserlöchern gewaschen.

Seit es die Brunnen gibt, klappt es auch schon viel besser mit der Hygiene. Wir leiten die Menschen zu Körperpflege an und klären regelmäßig über Hygiene auf. Jetzt hoffen wir, dass mit dem sauberen Wasser sich die Gesundheit dieser Menschen stabilisiert. Hier sterben häufig Kinder an Infektionen, verursacht durch unsauberes Trinkwasser und mangelnde Hygiene".

 

"Die Kinder der Siedlung warten bereits auf uns, Buben und Mädchen in zerschlissenen Hemdchen, mit Beulen an Armen und Beinen, gelben Strähnen in den Haaren und kahlen Stellen auf dem Kopf..." 

Clemens Jürgenmeyer, Freiburg, Oktober 2017, nach dem Besuch einer Musahar-Siedlung.

2019

Pünktlich zum ´Weltwassertag 2019` erhielten zwei weitere Siedlungen einen Pumpbrunnen.

Es war ein langwieriger und schwieriger Prozess, bis es soweit war!

60 Meter mussten durch harten Fels gebohrt werden. Aber noch viel schwieriger war es, für die Brunnenbohrung die Genehmigung der Landbesitzer und Gemeindevorsteher zu bekommen.

Keine Musahar - Familie besitzt eigenes Land, die Familien werden hier nur geduldet.

 

Sr. Daisy aus dem Orden der ´Helpers of Mary` hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und mehrere Anträge gestellt bei Landbesitzern und Behörden.

Nach 9 Monaten hat es schließlich geklappt!


2018 - 2022 - 2024

Trinkwasserbrunnen für ´Musahar`

6 Siedlungen nahe Varanasi mit vielen Hundert Musahar-Familien bekamen 15 Trinkwasserbrunnen. Die Familien gehören der untersten Kaste Indiens an.

´Musahar` wird übersetzt mit ´Rattenfänger`.

Strenge Kastengesetze verbieten den Frauen, Wasser aus nahe gelegenen Dorfbrunnen zu schöpfen. 

 

 

 

Hilfszentrum ´Mariam Seva Sadan`/Dapada/Maharashtra

 

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2018

Sauberes Wasser - Glückliche Kinder

Das Hilfszentrum Dapada, gelegen 200 Km nördlich von Mumbai, mit einem Heim für 130 Adivasi-Mädchen, einer Kranken- und Entbindungsstation, erhielt vor Monsunbeginn 2018 einen Brunnen.

"Der Brunnen ist ca. 30 Meter tief und führt viel Wasser. Das Wasser ist klar und sauber. Bis vor zwei Jahren hatten sich unsere Kinder im nahe gelegenen Fluss gewaschen. Auch die Kleider wurden im Fluss gewaschen. Das geht jetzt nicht mehr. Das Wasser ist stark verschmutzt, seitdem sich mehrere Industrieunternehmen entlang des Flusses angesiedelt haben. Ihr Abwasser gelangt ungefiltert in den Fluss. Unsere Kinder litten an Durchfällen, Hautausschlägen, Kopfweh und Gelbsucht. Im vergangenen Jahr haben wir das gesamte Wasser ankaufen müssen. Den Leuten in der Umgebung geht es nicht besser...",

Sr. Asha, Leiterin der Zentralprovinz im Mai 2018.

 

 

 

Gesundheitszentrum´Mukhta Jivan`/ Maharashtra

 

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2018

Der Wassernot mit natürlichen Mitteln entgegen wirken

Im Gesundheitszentrum, ´Mukhta Jivan, etwa 80 Meilen nordöstlich von Mumbai, in der Vorgebirgszone der West Ghats, gibt es drei Brunnen. Ein Brunnen liegt inmitten eines Regensammelbeckens, das mit Hilfe von´Wasser ist Leben` 2012-14 angelegt worden war. Durch die Speicherung des Regenwassers war der Grundwasserspiegel rund um den Speicher bereits so stark angestiegen, dass dieser Brunnen selbst in der heißesten Jahreszeit ausreichend Trinkwasser lieferte. Die beiden anderen Brunnen, die vor dem Abzug des Kanals hinab nach Mumbai, das Wasser für die Landwirtschaft lieferten, trockneten nach dem Monsun rasch aus.

Ende 2017 jedoch teilte uns Sr. Meena, Leiterin des Zentrums mit:

"Seit einiger Zeit müssen wir das gesamte Trinkwasser ankaufen.

Das Brunnenwasser ist trüb und riecht faulig.

Der Brunnen muss dringend gereinigt und saniert werden". 

 

Mit Hilfe der Gundelfinger Initiative "Wasser ist Leben" wurden Brunnenboden und Innenwände kurz vor Monsunbeginn 2018 von einer Spezialfirma von Schlamm, Algen, Unrat und Ungeziefer gereinigt und die Innenwände neu aufgemauert.

Der Brunnen ist fast 15 Meter tief und hat einen Durchmesser von 2,50 Metern auf dem Grund.

"Unser Wasser ist nun wieder klar und sauber", Sr. Meena, Leiterin, August 2018.

Darüber sind die Menschen, die hier leben, sehr glücklich: Alte, aus ihren Familien verstoßene Menschen, an Lepra und anderen Hauterkrankungen leidende Patienten, Mädchen und Frauen mit HIV. Und auch der Ordensnachwuchs, der hier sein Ausbil­dungszentrum hat. Die Menschen in den Dörfern ringsherum hingegen leiden weiterhin unter immer größerer Was­sernot. Und das alljährlich ab Ende Januar.

´Wasser ist Leben`verfolgt als nächsten Schritt folgendes Ziel: Um von der Stromversorgung unabhängig zu sein, soll zukünftig eine Solarpumpe das Trinkwasser in den Hochtank pumpen. Mit Hilfe weiterer Solarpumpen und eines ausgeklügelten Bewässerungssystems soll das gespeicherte Wasser auf dem Gelände verteilt werden. Pläne liegen dem Verein bereits vor.

 2020

Leprakrankenhaus mit Pflegeeinrichtung für 150 alte Menschen bekam ein zweites Wasserrückhaltebecken.

Im Hilfszentrum ´Mukhta Jivan` wurde ein zweiter Regenwasserspeicher gebaut. Dadurch wurden während des Monsuns die fünf Brunnen reaktiviert und die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert.

 

 

 

 

Bundesstaat Odisha

 

 

 

 

 

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2018

Die ´Helpers of Mary` übernahmen im Bundesstaat Odisha, im Osten Indiens, ein Haus und ein Stück Land von der MSF-Ordensgemeinschaft. Die Region ist gebirgig mit großen Dschungelgebiete und nur wenig Infrastruktur. Die Bewohner sind kastenlose Ureinwohner. Die Menschen sammeln Feuerholz, leben von Früchten, Blättern, Wurzeln. Ein Großteil der Bevölkerung sind Analphabeten. Drei Marys arbeiten in neun Dörfern. Die Station erhielt einen Brunnen und eine Solaranlage.

 

 

 

Kinwat

 

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2019 - 2021

13 neue Brunnen für Kleinbauern in Kinwat und 5 Brunnen saniert


Kinwat liegt im Südosten des Bundesstaates Maharashtra. ist von Mumbai aus mit dem Zug in etwa 15 Stunden erreichbar.


Kinwat liegt in einer sehr regenarmen Region, der Grundwasserspiegel liegt in etwa 100 Meter Tiefe. Es wird hauptsächlich Zuckerrohr und Baumwolle angebaut, die intensiver Bewässerung bedürfen. Der Anbau liegt in Händen weniger Großgrundbesitzer, die in den vergangenen Jahren sehr viele Brunnen bohren ließen. Arbeitsplätze wurden durch moderne Landmaschinen ersetzt.


Die moderne Landwirtschaft und staatliche Vorgaben treiben viele Familien in einen Kreislauf aus hohen Schulden, geringem Einkommen und Ausweglosigkeit Diese Region wird der ´Selbstmordgürtel` Indiens genannt.


´Wasser ist Leben` hat Brunnen für 13 Kleinbauern finanziert.